Toleranzstress

Sonntag, 16. Oktober 2005

Um die ...

...Toleranzstress-Diskussion noch weiter anzuheizen habe ich eine neue Kolumne ins Rennen geschickt:
These... der gewöhnliche Sadomasochist neigt zur BDSM-o-Phobie - letztere heißt jetzt Vanilla-Sexismus.

Nachzulesen in den nächsten Schlagzeilen, wie ich vermute.

Ich freue mich schon jetzt auf die sicher durch und durch toleranten Reaktionen.

Mittwoch, 20. Juli 2005

Grenzen

Die Katze streicht nicht mehr um die Beine desjenigen, der versucht hat, sie an einen Baum zu binden, um ihr die ganze Nacht die Ohren zu kraulen.
Die Katze braucht ihr Revier, ihre Sofaecke und ihren Dosenöffner.
Und die Freiheit sich zu nähern oder Abstand zu halten.

Sie tut nichts anderes, als ihrer Wege zu gehen, während sich das Rudel der Hunde sammelt, um sie auf den Baum zu treiben.
"Seht euch die Katze an!" bellen sie im Chor.
"Sie liegt auf Frauchens Schoß und knurrt. Wie kann das gute Frauchen sie trotzdem streicheln? Sie ist negativ und undankbar für ihr Futter, wenn sie die Hand nicht leckt, die ihr die Dose öffnet."

Diese Katze sitzt nun auf dem Baum, pflegt ihr Fell und schaut auf die kläffende Meute. Sie pflegt Freundschaften mit Bäumen. Die groß die Äste im Wind wiegen. Die Schattengebenden, Unverrückbaren, stolzen Bäume - die damit rechnen nicht nur aus diesen Gründen von den Hunden angepisst zu werden.

Sei mein Baum!

Sonntag, 5. Juni 2005

Toleranz

Aus dem Wikipedia:
"...Toleranz richtet sich nur auf Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit ausgeschlossen sind. Anders als die Masse, die gegen das Abweichende rigide vorgeht, erforderte die "Toleranz", dass andersgeartete Parteien oder Gruppen diesbezüglich leiblich wie seelisch nicht behindert werden."

Und dann zu "Grenzen und potentielle Problematik von Toleranz":
"Das Zitat 'es gibt nur eine Sache, die ich nicht zulassen kann – das ist die Intoleranz' veranschaulicht, dass es Begrenzungen der Toleranz gibt. Insbesondere kann eine tolerante Gesellschaft keine solche Intoleranz zulassen, die sie zerstören würde.

Andererseits bringen restriktive Maßnahmen eine rasche Minderung einer allgemein herrschenden Toleranz mit sich, und eine 'Diktatur der Toleranz', die unter der Bezeichnung Toleranz Übereinstimmung der Meinungen oder ethischen Überzeugung fordert ('du musst mir recht geben, sonst bist du intolerant'), ist ebenfalls eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit - im Gegensatz dazu Toleranz nach Voltaire: 'Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.' "

Eben Letzteres ist meine Position.
Was ich nur schwer ertrage, ist die Intoleranz der Toleranten, mit der sie Toleranz fordern.
Eben die Toleranz zuzulassen, erfordert den Schritt neben sich selbst:
den objektiveren Blick.
Der nun wiederum ermöglicht sich erst aus der Erkenntnis eine abweichende subjektive Meinung zu haben.

Wo ist also das Problem derer, die Toleranz fordern, sie aber in der Umkehr nicht gewähren wollen, indem sie eigene Empfindlichkeiten - die letztlich aus der Maxime " ich lasse diese Erkenntnisse in meiner Welt nicht zu, ich lasse mir meine Sichtweise nicht 'kaputtmachen' " bestehen - in der Vordergrund stellen?
Meine Vermutung: es handelt sich schlicht um utiliaristischen Narzißmus.
Letztlich h a t jeder das Recht auf seine kleine Welt. In die niemand eingreifen kann und wird, ist diese kleine Welt nur stabil genug.
Das ergänzt die narzißtischen Tendenzen um mangelndes Selbstbewusstsein.
Man muss es weder lesen, noch anhören, noch anschauen, was einem nicht behagt. Und man muss es schon gar nicht ins eigene Wertesystem integrieren.

Freitag, 27. Mai 2005

Kleiderleute

Wie widerstehlich letztendlich Uniformen sind.
Da steht einer, mit Bitternis in den Mundwinkeln, Arroganz im Blick und schwallt Phrasen, die über bloße spätpubertäre Überheblichkeit kaum hinwegtäuschen und trägt Tarnanzug.
Zieht sich die Autorität an, die er mangels Masse ohne sie nicht imstande wäre zu repräsentieren.

Als Fetisch kann ich das akzeptieren, als Bestandteil von Dominanz sicher nicht. Mich ätzt es nur an.

Mit der Bitte um Verzeihung für meine "Intoleranz" die sicher lediglich Bestandteil des Luxus ist, mir eine eigene konsequent subjektive Meinung zu gönnen.
Jaja, sicher, ich werde die Rechte der Uniformträger Uniformen zu tragen auch weiterhin mit meinem Leben bis aufs Blut seufzend verteidigen.

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