Polyamoureusement

Samstag, 10. Juni 2006

Blinde Flecken

Einem Menschen zu begegnen, mit dem sich Berührungen, Schmerzen, Gespräche - letztendlich Nähe - gut anfühlen, ist wie die Entdeckung eines blinden Fleckens auf der inneren Landkarte.
Diese Region war immer da. Vielleicht wahrgenommen in Form eines unbestimmten Mangels, vielleicht aber auch vollständig unbewusst.
Nun beginnt sie sich von den Rändern her zu füllen, mit Vegetation, Topografie, einer Tierpopulation...
Entdeckend schreitet man sie ab. Findet magische Plätze und friedliche Lichtungen. Versucht die Dschungel zu durchdringen, sich nicht zu verirren. Geht auch die ausgetretenen Pfaden entlang, verweilt hier und da, baut ein Haus für lange Zeit oder einen Unterstand für nur eine Nacht. Ist Gast im Selbst, schaut nach Innen, indem man nach Außen wahrnimmt.
Berge habe ich in den letzten Tagen gesehen und sich in Kiesbetten talwärts windende Bäche.
Einen Führer hatte ich, der mir ergeben und eifrig das zeigte, was ich sehen wollte.
Ihn selbst gespiegelt in meinen Sexualitäten.

Das macht mich glücklich.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Offenheit...

ist mir wichtig, um jemandem nah sein zu können.
Ehrliche Antworten brauche ich auf meine Fragen.
Überhaupt Antworten...

Nur Offenheit taugt mir zu Vertrautheit.

"Wo man weniger weiß, argwöhnt man am meisten." Machiavelli

Umgekehrt funktioniert es auch!

Montag, 15. Mai 2006

Verliebtheitsdruck

Ich merke gerade, dass es gut wäre, wenn ich n i c h t das Gefühl hätte, ein
Wochenende ohne mich wäre für L. ein verlorenes Wochenende.

Ich würde gerne ab und zu ein bißchen Sehnsucht haben!

Mittwoch, 10. Mai 2006

Regen

Die Liebe fällt auf mich
wie Regen - niemals glich
dies, was ich für A. empfand
dem B-Gefühl signifikant.

Befruchtend, neblig, kaum noch feucht,
zuweilen tropfend, prasselnd, aufgescheucht,
mit oder ohne Regenbogen
so sind sie mir ins Herz geflogen.

In hundertundeiner Variante
bleibt eins nur die empirische Konstante:
Manchmal will eine dieser Lieben,
'nen Schirm zum Schutz dazwischen schieben.
Worauf ich dankend sage, dass
ich es doch mag, so feucht und nass.

Donnerstag, 3. November 2005

Verzicht oder Regression

Ich frage mich ernsthaft, ob es Sinn macht, ein Geschenk - das mehr eine Dauerleihgabe ist - zurück zu geben.
Eine Gabe, die Ausschließlichkeiten beinhaltet, weil sie schön gefunden wurden. Weil eben dieses dankbare Annehmen der Gabe sie wertvoll macht und begehrt und einer Selbstverständlichkeit neuen Sinn gab. Eine Liebesgabe...
Ganz konkret geht es um Lust. Um die Lust eines ganz besonderen Menschen.
Ob es Ablehnung bedeuten würde?
Ob es mich wirklich so erschüttern würde, wie ich vermute?
Ob es so wäre, als würde ich ein Spielzeug wegwerfen, das ich kaputt gespielt habe? Habe ich das?

Hier wie an vielen Punkten meines Lebens, bin ich auf Meinung angewiesen, auf Positionslichter im Nebel. Aber da blinkt nichts.

Ich will keine Illusionen leben, ich will das leben was es ist.

Samstag, 29. Oktober 2005

Zweisam einsam

Ein Erfordernis für die Hingabe ist, etwas zu haben, was man geben kann. In Teilen oder auch für Momente ganz. Sich selbst.
Wer sich nicht hat, hat nichts zu geben.
Wie, wenn nicht auch im Widerschein meines Glücks in Deinen Augen kann ich mich wieder finden? Immer wieder mich selbst besitzend Dir Dich geben. Wie?

Sonntag, 23. Oktober 2005

Nähe...

.. ist der eigentliche Antrieb, nicht wahr?
Ich erinnere mich an die Trennungsphase mit Knut. Er wollte nicht verstehen, dass es mir nicht um mehr oder besseren Sex ging.
Es ging mir um Nähe.
Um Gespräche, um Antworten, um Entdeckungen. Auch um die Nähe zu ihm, zu ihm der mich spürte und brauchte, den ich aber nicht mehr spüren konnte, der mir fern war, neben dem ich fror.
Ich erinnere mich jetzt, dass er damals sagte: "Du hast die Fähigkeit den Menschen nahe zu kommen. Und weil das ein so seltenes Gefühl ist, dass einem jemand so nahe kommt, wollen sie Dich dann haben und behalten und besitzen, dann bleibt für mich nichts mehr übrig."

Ja, das wollen wir: dass für uns etwas übrig bleibt.
Ein Stück zu Hause, ein Platz am Feuer, eine Wichtigkeit des Augenblicks, eine Nacht hier und da , ganz verkuschelt verbracht, müde aber ohne das Bedürfnis in den Schlaf zu fliehen, mit einem geborgenen Eindämmern am Morgen, wenn die Sonne schon aufgeht, ein Taumeln in immer wieder neu entdeckten Berührungen, eine Wertschätzung, jetzt bist Du hier bei mir und deshalb will ich nicht schlafen gehen, sondern an Dir schnuppern und Deine Seufzer hören...

Das mir im Vertrauten erhalten zu können, wie es sich im Neuen hin und wieder einstellt, wäre mein Weihnachtsgeschenk.

Es muss mehr als Alles geben...

Samstag, 15. Oktober 2005

Das Dreieck..

Gibt es irgendjemanden, der zu offen gelebtem Polyamoureusement
forscht?

Es scheint mir so, als ob bestimmte Konstellationen typsich sind und wiederkehren.
Beispielsweise das Dreieck mit den offenen Schenkeln. (Wie auch sonst!)
Also eine Person, die zu zwei anderen eine innige, erotische Beziehung pflegt.
Meine Vermutung: die Last auf der Balance liegt bei eben dieser Person. Sie oder er hat die eindeutige Aufgabe, seine Gefühle, Möglichkeiten und Verantwortlichkeiten klar zu kommunizieren und die Sicherheit herzustellen.

Heimlichkeiten sind eine großartige Möglichkeit, sichvor dieser Verantwortung zu Drücken.

Freitag, 14. Oktober 2005

Bestandsaufnahme...

...mir fehlt's hier und da. Ich bin nicht wirklich in mir drin. Darf nicht wirklich drin sein.
Mir fehlt's, um genauer zu sein, an der erotischen Hierarchie.
Obwohl ich konstatieren muss, dass es nicht an Angeboten fehlt.
Was mir aber Ersatz sein kann und - fast vermute ich es - Ersatz sein soll, schmeckt schal.
Gerade hier, wo es am meisten weh tut, kehrt sich die Macht um. Ich werde machtlos angesichts der Lustlosigkeit. Ich habe das Gefühl bestraft zu werden, aber für was?
Den Wunsch selber nicht ausformulieren zu können, keinen Gegenwunsch zu hören, Äusserungen die nicht mehr transportieren als ein Schulterzucken: "Ich würde ja gern, aber..."

Eine Menge Zärtlichkeit ist da, so etwas wie Harmonie und es gibt, aber das ist ein Normalzustand, eine Menge "anderer Sorgen".
Kann das aber wirklich ein Grund sein, das Herzklopfen aus den Augen zu verlieren?
Mit M. fühlte ich mich so, als hätte der "Anspruchslosmodus" sich mir bereits so verinnerlicht, dass ich zu rücksichtsvoll, zu verhalten, und auch eben zu wenig in "in mir" war.
Elendes Herumirren in den eigenen Gefühlswelten...

Dienstag, 23. August 2005

Spieglein, Spieglein -

"Du weißt, dass du wunderschön bist. Ich muss immer auf deine Nase schauen.", sagt die sehnsüchtige, aufregende, virtuose, reinigende Arvas.
Eintausend Gesichter habe ich in den Spiegeln ihrer tiefen Augen.
Ihre Hände sind so klein wie meine, wir halten sie aneinander ins Licht.
Wir gleiten ...

Gestern entdeckte ich einige kleine punktförmige, bläuliche, im Halbkreis angeordnete Flecke auf der Innenseite meines linken Oberschenkels. Die Erinnerung flutet und öffnet.

Woher nehme ich nur dieses Vertrauen?

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