Freitag, 27. Mai 2005

Schülerspiele

Wie auf Klassenfahrt habe ich die letzte Woche verbracht und dann auch noch Schülerspiele.
Mir fällt die klassische, sachliche Einteilung Sex/Liebe/SM-Spiele immer schwerer.
Die Verbundenheit, die ich meinen "Schülern" gegenüber empfinde ist eine ganz eigenartig tiefe. Dennoch ist sie momentan und reicht nicht wirklich über den Gefühlsblitz der Situation hinaus. Und ich berühre sie kaum körperlich und schon gar nicht sexuell.
Wir sprechen auch nicht darüber. Niemand erzählt, was mit den inneren Bildern der Situation später geschieht. Werden sie Bestandteil autoerotischer Events? Entlocken ihnen die Erinnerungen ein Lächeln?
Schämen wir uns dann doch hinreichend, ausgerechnet darüber nicht zu reden?

Was mache ich selber damit?
Meine Antwort ist einfach. Ich genieße es zu fliegen. Ganz in mir selbst zu sein und doch weit fort von allem Alltäglichen.
Wirkliches Herzklopfen entlockt mir Ulli mit ihren Tränen.
Aber vielleicht nur deshalb, weil sie sich auch sonst so gut anfühlt, wenn ich sie umarme und weil sie so klug und lebenspraktisch ist und weil sie ein wildes Herz hat.

Die anderen Schülerspiele, das Geknutsche, die selbstverständliche und für mich ungewöhnliche Nacktheit, wenn ich jemandem meinen Körper für eine Massage überlasse, den Spielen der anderen zuzuschauen, scheint mir so selbstverständlich und notwendig wie atmen zu sein.
Jeder folgt dem eigenen Rythmus.

Ich weiss nicht, ob sich mein Herz für die Intimität öffnet oder ob die Intimität mein Herz öffnet.
Ebenso deutlich kann ich spüren, wenn ich jemandem keine Intimität geben kann oder will. Ich kann ja auch nicht beliebig lange die Luft anhalten.

Und um auf die sachliche Frage zurückzukommen:
Sind die Mitspieler Sexualpartner? Wenn nicht im klassischen Sinne, dann in einem anderen?
Sind sie es auch dann, wenn ich auf der aktiven Seite Macht an einen Mitspieler abgebe?
Hatte ich also Sex mit Harald?

Kleiderleute

Wie widerstehlich letztendlich Uniformen sind.
Da steht einer, mit Bitternis in den Mundwinkeln, Arroganz im Blick und schwallt Phrasen, die über bloße spätpubertäre Überheblichkeit kaum hinwegtäuschen und trägt Tarnanzug.
Zieht sich die Autorität an, die er mangels Masse ohne sie nicht imstande wäre zu repräsentieren.

Als Fetisch kann ich das akzeptieren, als Bestandteil von Dominanz sicher nicht. Mich ätzt es nur an.

Mit der Bitte um Verzeihung für meine "Intoleranz" die sicher lediglich Bestandteil des Luxus ist, mir eine eigene konsequent subjektive Meinung zu gönnen.
Jaja, sicher, ich werde die Rechte der Uniformträger Uniformen zu tragen auch weiterhin mit meinem Leben bis aufs Blut seufzend verteidigen.

Tag einundzwanzig

Der Sommer bricht auf.
In mir scheint Sonne.

Weit draussen war ich eine Woche lang. Zwischen Kuckuck und Esel saß ich auf der Wiese, über die wir dann Jule schleiften, deren entrückte Erschöpfung sich mir ins Gedächtnis gebrannt hat.
Ihr Körper ist jetzt ein Gemälde, von vielen Händen geschaffen.

Niemals darfst du, Armin, von mir erwarten, dass ich mich klein, schwach oder langsam mache, damit du dich groß, stark und schnell fühlen kannst.
Mich beeindruckt dennoch, wie leicht es ist, ein kleines Stück deines Herzens zu gewinnen, wenn man sich anspruchslos freuen kann.
Ist Bescheidenheit in diesen Dingen eine Qualität oder bloßes ausgehungert sein? Der Reflex einer Ausgehungerten?

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Dieser Tag ist der erste...
Heute abend komme ich nach Hause und erfahre, dass...
Simone Maresch - 25. Okt, 23:36
Für mich...
mache ich das hier und überhaupt alles. Dass "etwas...
Simone Maresch - 17. Okt, 21:51
Winterfüsse und Sommerknie...
...habe ich jetzt. Sommerkniee (Rätsel des Tages Nr1:...
Simone Maresch - 15. Okt, 22:30
long time not seen
Ein neues Leben ist wie eine neue Liebe? Heute ist...
Simone Maresch - 5. Okt, 22:20
das changieren...
...zwischen einem gleichseitigen und einem gleichschenkligen...
küchenhexe - 12. Jun, 22:48

Status

Online seit 7189 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 25. Okt, 23:36

Credits


Alterserscheinungen
Polyamoureusement
Sie-er-es
Toleranzstress
Vorstellungswelten
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren