Mittwoch, 25. Oktober 2006

Dieser Tag ist der erste Tag vom Rest meines Lebens

Heute abend komme ich nach Hause und erfahre, dass Hubert tot ist. Das ist einer von denen, die uns Neuberlinern beim Möbelschleppen und Streichen im Laden geholfen haben.
Ein lieber, netter, lebendiger, etwas schräger, versoffener, sächsisch schwätzender Ex-Boxer, dort in der DDR ausgebürgert und hier nicht wirklich willkommen geheissen, der sich so recht und schlecht durchs Leben schlug, das Lachen nicht verlernt hatte und dem gestern von ein paar durchgedrehten Jugendlichen abends um zehn vor neun durch einen Messerstich (?) in den Hals endgültig das Aufenthaltsrecht in diesem Leben entzogen wurde.

Todesfälle wie Granateinschläge. Ich zucke zusammen und hoffe, dass die Explosionen nicht näher kommen. Ich entsetze mich immer wieder über die Unfassbarkeit solcher Ereignisse und wie sehr ich geneigt bin, mich sofort wieder abzulenken. Unaushaltbar! Ängstigend!

Und ich wünsche Hubert eine gute Reise. Möge er gut ankommen, wo immer er hin will. Ruhe in Frieden!

Dienstag, 17. Oktober 2006

Für mich...

mache ich das hier und überhaupt alles. Dass "etwas für andere tun" auch manchmal ein "für mich tun" ist, versteht sich von selbst.
Ach wie habe ich es satt "nützlich" zu sein... für die Szene, für die Gedanken, für die Liebe, für die Ernährung (anderer!).

Menschen, die etwas für sich tun, sind ehrlich, sie wollen auch nichts im Tausch, sie kommen nicht mit der Ausbeutung durch die Hintertür. Ich empfehle euch solche für den innigeren Umgang.

Heute fauchend!

Sonntag, 15. Oktober 2006

Winterfüsse und Sommerknie...

...habe ich jetzt.
Sommerkniee (Rätsel des Tages Nr1: wie lautet der Plural von "Knie"?) auf dem Hochbett sind gewöhnungsbedürftig.

Wie gut ein freier Tag tut!
Wie gut überhaupt alles tut, hier.
Auch wenn ich, wie ich neuerdings weiss, "dissoziiert" bin. Das gefundene Fressen für alle Dumpfbacken: "Das haben wir ja achon immer gewusst, dass die dissoziiert ist."
Aber was soll man machen?
Da passiert etwas und man lebt damit irgendwie und entkommt der entsetzlichen Realität nur durch "Dissoziieren". Ist doch in Ordnung, wenn es hilft.
Es hilft zumindest mehr als das Bewusstsein, nicht einfach "Stopp, anhalten, wir machen diese Stelle im Leben nochmal, das war nicht gut!" sagen zu können, in Verzweiflung endlos auszukosten.

Ach - und wer das Rätsel des Tages Nr2 (Was sind "Winterfüsse" und "Sommerkniee" lösen kann, gewinnt einen Abend mit gutem Wein unterm Hochbett - plaudernd.

Gute Nacht!

Donnerstag, 5. Oktober 2006

long time not seen

Ein neues Leben ist wie eine neue Liebe?
Heute ist mir kitschig.

Vielleicht könnte dieser Beitrag auch unter "Alterserscheinungen" einsortiert werden, merke ich doch deutlich, wie die Anstrengungen der letzten Monate mehr und längere Erholungspausen einfordern, die dann von all meinen Lebensbereichen Zeit einfordern.

Forderungen gibt es auch sonst. Abgrenzung wird mir immer wichtiger. Ab und zu mal aufstehen und die Forderungen - die unerfüllbaren und die erfüllbaren - wie Staub von den Schultern zu schütteln, ist eine Wohltat.
Entschuldung! Interessant ist immer wieder, wer das Schuldgefühl in mir zu nähren versucht und auf welche Weise.

Dennoch habe ich wirklich Schulden. Finanzielle und andere. Die werden nicht abgeschüttelt, aber abgetragen.

Öfter mal hier zu schreiben, wäre eine davon.

Also später mehr...

Samstag, 10. Juni 2006

Blinde Flecken

Einem Menschen zu begegnen, mit dem sich Berührungen, Schmerzen, Gespräche - letztendlich Nähe - gut anfühlen, ist wie die Entdeckung eines blinden Fleckens auf der inneren Landkarte.
Diese Region war immer da. Vielleicht wahrgenommen in Form eines unbestimmten Mangels, vielleicht aber auch vollständig unbewusst.
Nun beginnt sie sich von den Rändern her zu füllen, mit Vegetation, Topografie, einer Tierpopulation...
Entdeckend schreitet man sie ab. Findet magische Plätze und friedliche Lichtungen. Versucht die Dschungel zu durchdringen, sich nicht zu verirren. Geht auch die ausgetretenen Pfaden entlang, verweilt hier und da, baut ein Haus für lange Zeit oder einen Unterstand für nur eine Nacht. Ist Gast im Selbst, schaut nach Innen, indem man nach Außen wahrnimmt.
Berge habe ich in den letzten Tagen gesehen und sich in Kiesbetten talwärts windende Bäche.
Einen Führer hatte ich, der mir ergeben und eifrig das zeigte, was ich sehen wollte.
Ihn selbst gespiegelt in meinen Sexualitäten.

Das macht mich glücklich.

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